MSCI Emerging Markets im Detail: Chancen und Risiken 2025

Der MSCI Emerging Markets Index ist der Schlüssel zu den aufstrebenden Volkswirtschaften der Welt. Doch 2025 hat sich vieles verändert. Was du jetzt wissen musst.

Emerging Markets im Detail Chancen und Risiken 2025

Der MSCI Emerging Markets Index gilt als Zugang zu den Wachstumsmärkten der Welt. Doch wie attraktiv ist ein Investment im Jahr 2025 wirklich? Während geopolitische Spannungen, wirtschaftliche Machtverschiebungen und strukturelle Herausforderungen die Schlagzeilen bestimmen, fragen sich viele Anleger: Lohnt sich der Einstieg noch – oder ist Vorsicht geboten?

In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf den Index, erklären, wie er funktioniert, welche Entwicklungen ihn aktuell prägen und was Anleger bei einem Investment beachten sollten.

Was ist der MSCI Emerging Markets?

Der MSCI Emerging Markets Index bildet über 1.300 Aktien aus 24 Schwellenländern ab und dient weltweit als Referenz für Investments in aufstrebende Volkswirtschaften. Länder wie China, Indien, Brasilien, Südafrika oder Mexiko sind mit ihren größten börsennotierten Unternehmen vertreten. Der Fokus liegt auf großen und mittelgroßen Unternehmen, sogenannte Large- und Mid-Caps. Wer sich ein global gestreutes Portfolio aufbauen will, kommt um eine Beimischung aus Emerging Markets kaum herum – vor allem, weil viele dieser Länder im klassischen MSCI World gar nicht enthalten sind.

Die Chancen eines Investments 2025

2025 bieten die Emerging Markets trotz aller Unsicherheiten beachtliches Potenzial. Die Volkswirtschaften vieler Schwellenländer wachsen weiterhin deutlich schneller als jene in Europa oder Nordamerika. Besonders in Asien entstehen neue Mittelschichten, die den Konsum ankurbeln und neue Märkte erschließen. Die demografischen Vorteile sind nicht zu übersehen: In vielen dieser Länder ist die Bevölkerung jung, technikaffin und wächst – im Gegensatz zu den alternden Gesellschaften westlicher Industriestaaten.

Ein zusätzlicher Treiber ist die geopolitische Neuausrichtung der Weltwirtschaft. Immer mehr westliche Unternehmen diversifizieren ihre Lieferketten nach dem Motto „China +1“. Davon profitieren insbesondere Länder wie Indien, Vietnam oder Indonesien. Indien sticht dabei hervor – mit politischen Reformen, wirtschaftlicher Öffnung und einer stabilen Wachstumsperspektive. Auch Investoren setzen zunehmend auf diese Regionen, was sich langfristig in steigenden Unternehmensbewertungen niederschlagen kann.

Wer in den MSCI Emerging Markets investiert, setzt also auf strukturelles Wachstum, Digitalisierung, Urbanisierung und die zunehmende Eigenständigkeit ganzer Volkswirtschaften. Das eröffnet Chancen – insbesondere für langfristige Anleger mit einem globalen Blick.

Die Risiken im Jahr 2025

Gleichzeitig darf man die Risiken nicht unterschätzen. Politische Instabilität bleibt ein ständiger Begleiter in vielen Schwellenländern. Regimewechsel, Korruption, Sanktionen oder autoritäre Eingriffe in Wirtschaft und Unternehmen können Märkte plötzlich erschüttern – wie etwa die staatliche Regulierung in Chinas Techsektor gezeigt hat.

Ein weiteres Risiko sind Währungsschwankungen. Viele Emerging Markets haben im Vergleich zum Euro oder US-Dollar instabile Währungen. Bei wirtschaftlicher oder politischer Unsicherheit kommt es häufig zu Kapitalabflüssen und zur Abwertung der Landeswährungen – was die Rendite eines Investments aus europäischer Sicht empfindlich belasten kann.

Auch das globale Zinsumfeld spielt eine Rolle. Steigen in den USA oder Europa die Leitzinsen, wird Kapital vermehrt in sichere Märkte umgeschichtet. Schwellenländer geraten dann schnell unter Druck, da Investoren risikoreichere Anlagen verkaufen, um auf stabilere Alternativen zu setzen.

Zusätzlich besteht in vielen Ländern noch immer eine hohe Abhängigkeit von Rohstoffexporten. Preisverfälle oder rückläufige Nachfrage können ganze Volkswirtschaften unter Druck setzen, wie etwa in Brasilien, Südafrika oder Saudi-Arabien.

Diese Risiken sollten nicht abschrecken, aber realistisch einkalkuliert werden. Wer investiert, braucht Geduld und Risikobewusstsein.

Was sich 2025 im Index verändert hat

Der Index selbst hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt. China war lange das dominante Schwergewicht im MSCI Emerging Markets. Mittlerweile sinkt sein Anteil stetig – auch, weil viele Investoren chinesische Aktien meiden, etwa aufgrund von Regulierungswut oder geopolitischen Spannungen. Im Gegenzug wächst der Einfluss anderer Länder, insbesondere Indiens. Der Subkontinent rückt zunehmend in den Fokus institutioneller Investoren – und das zeigt sich auch in der Gewichtung des Index.

Neu im Blickfeld vieler Anleger sind zudem Märkte wie Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate, die durch Börsenöffnungen, Reformen und Privatisierungen an Bedeutung gewinnen. Auch thematisch verändert sich der Index: Während früher Rohstoffe dominierten, rücken nun zunehmend Technologie, Finanzdienstleistungen und Konsumgüter ins Zentrum.

Für wen ist der MSCI Emerging Markets geeignet?

Ein Investment in Emerging Markets eignet sich besonders für langfristig orientierte Anleger, die bereit sind, kurzfristige Schwankungen auszuhalten. Es ist keine „sichere Bank“, aber eine Möglichkeit, global zu streuen und von strukturellem Wachstum zu profitieren. Ein sinnvoller Portfolioanteil liegt – je nach Risikoneigung – zwischen 10 und 30 Prozent. Wer heute nur in den MSCI World investiert, übersieht wichtige Teile der globalen Wirtschaft. Der MSCI EM ist daher ein logischer Baustein für mehr Diversifikation.

Welche ETFs gibt es?

Es gibt mehrere ETFs, die den MSCI Emerging Markets Index steuereinfach in Österreich abbilden. Dazu gehören etwa der Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF, der iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF und der Amundi MSCI Emerging Markets ETF. Diese Produkte sind bei vielen österreichischen Brokern wie Flatex, Dadat oder easybank sparplanfähig und gut handelbar.

Fazit: Schwellenländer bleiben ein Schlüssel zur globalen Diversifikation

Trotz geopolitischer Risiken und kurzfristiger Schwankungen bleibt der MSCI Emerging Markets auch 2025 ein spannender Bestandteil eines breit gestreuten Portfolios. Der Abschwung Chinas, das Wachstum Indiens und die zunehmende Rolle kleinerer asiatischer Staaten machen den Index dynamischer und ausgewogener als in früheren Jahren. Anleger, die bereit sind, sich mit den Besonderheiten dieser Märkte auseinanderzusetzen, können langfristig profitieren – sowohl durch Rendite als auch durch eine bessere globale Abdeckung.

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