
Trade Republic
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Der Ex-Dividenden-Tag markiert nicht nur den Abschlag der Dividende im Aktienkurs, sondern auch eine häufig missverstandene Investmentchance. Die Frage, Aktie vor oder nach Dividende kaufen stellen sich hierzulande viele Anleger.
Der Ex-Dividenden-Tag zieht regelmäßig die Aufmerksamkeit zahlreicher Anleger auf sich. Der Gedanke scheint verlockend: Eine Aktie kurz vor dem Ex-Tag kaufen, die Dividende kassieren und anschließend wieder verkaufen. Doch dieser Ansatz birgt einige Tücken, insbesondere bei Betrachtung aus steuerlicher und kursmechanischer Sicht. In der Praxis ist die Dividende kein zusätzliches Geschenk, sondern vielmehr eine Umverteilung des Unternehmenswertes – mit entsprechenden Konsequenzen.
Viele stellen sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob es sinnvoll ist, eine Aktie vor oder nach Dividende zu kaufen. Diese Überlegung scheint auf den ersten Blick einfach, doch bei genauerer Betrachtung spielen steuerliche Regeln, Kursverhalten und Anlagestrategie eine größere Rolle.
Der Ex-Dividenden-Tag ist jener Börsentag, ab dem eine Aktie ohne Dividendenanspruch gehandelt wird. Der Kurs der Aktie reduziert sich an diesem Tag automatisch um den Wert der ausgeschütteten Dividende. Damit spiegelt der Aktienkurs den neuen, um die Dividende verminderten Unternehmenswert wider.
Beispiel: Schüttet ein Unternehmen 3 Euro Dividende pro Aktie aus und notiert der Kurs zuvor bei 100 Euro, so fällt dieser rechnerisch auf 97 Euro. Es handelt sich also nicht um eine zusätzliche Rendite, sondern um eine neutrale Umbuchung – die Dividende verlässt das Unternehmen und verringert dessen Börsenwert entsprechend.
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Die Motivation hinter einem kurzfristigen Einstieg vor dem Ex-Dividenden-Tag ist häufig der schnelle Gewinn. In der Realität steht diesem Vorhaben jedoch ein mechanischer Kursabschlag entgegen. Der Gesamtwert des Investments bleibt zunächst gleich – eine Aktie im Wert von 97 Euro plus 3 Euro Dividende ergibt ebenfalls 100 Euro.
Problematisch wird dieses Vorgehen durch drei weitere Faktoren:
Transaktionskosten: Kauf und Verkauf innerhalb kurzer Zeit verursachen Gebühren, welche die Dividende leicht übersteigen können. Dank Angeboten wie jene von Trade Republic sind diese Kosten nicht mehr so hoch wie noch vor einigen Jahren.
Kursrisiken: Der Kursverlauf rund um Hauptversammlungen ist häufig volatil. Der Abschlag am Ex-Tag kann größer ausfallen als die Dividende.
Steuerliche Belastung: Dividenden unterliegen in Österreich der Kapitalertragsteuer in Höhe von 27,5 %.
In Österreich unterliegen Dividenden der Kapitalertragsteuer (KESt) von 27,5 %. Wird eine Aktie nach dem Ex-Dividenden-Tag mit Verlust verkauft, kann die zuvor gezahlte KESt auf die Dividende mit dem realisierten Kursverlust verrechnet werden. Dieser Verlustausgleich ist jedoch nur innerhalb desselben Kalenderjahres möglich. Ein Verlustvortrag in das nächste Jahr ist nicht vorgesehen.
Bei steuereinfachen Depots erfolgt der Verlustausgleich automatisch durch die depotführende Bank. Bei mehreren Depots oder Depots bei verschiedenen Banken ist eine manuelle Verrechnung über die Einkommensteuererklärung erforderlich.
Diese Regelungen machen kurzfristige Dividendentrades weniger attraktiv. Ein echter Gewinn entsteht erst dann, wenn die Aktie auch nach dem Ex-Tag stabil bleibt oder langfristig an Wert gewinnt.
Für kurzfristig orientierte Anleger stellt sich immer wieder die Frage, ob es steuerlich und renditetechnisch sinnvoll ist, eine Aktie vor oder nach Dividende zu kaufen. Die Antwort hängt stark vom Steuersatz, dem gewählten Broker und der Haltedauer ab.
Dividenden gelten in der Kapitalanlage als Ausdruck unternehmerischer Stärke. Eine hohe Dividendenrendite wirkt dabei auf den ersten Blick attraktiv, doch sie darf nicht isoliert betrachtet werden. In vielen Fällen entsteht eine scheinbar hohe Rendite lediglich durch einen zuvor gesunkenen Aktienkurs, der auf fundamentale Schwächen im Geschäftsmodell oder negative Marktprognosen hinweist.
Entscheidend ist vielmehr, ob die Dividende durch operative Gewinne gedeckt ist und wie verlässlich das Unternehmen über die Jahre hinweg ausgeschüttet hat. Eine stabile Dividendenpolitik spricht für eine disziplinierte Unternehmensführung und langfristige Planung. Ausschüttungen können so durchaus als Qualitätsmerkmal dienen, ersetzen jedoch keine fundierte Analyse der Bilanz, Gewinnentwicklung und Marktstellung. Die Dividende stellt damit kein strategisches Ziel dar, sondern ist ein Ergebnis wirtschaftlicher Stärke und eine sinnvolle Ergänzung zur langfristigen Wertentwicklung.
Die Wahl eines Investments sollte stets durch unternehmerische Fundamentaldaten getragen werden – nicht durch kurzfristige Ausschüttungstermine. Eine Aktie ist eine unternehmerische Beteiligung und keine Eintrittskarte zu einer einmaligen Bonuszahlung. Wer ausschließlich in der Hoffnung auf eine Dividende kauft und zeitnah verkauft, ignoriert wichtige Bewertungskennzahlen wie Eigenkapitalquote, Umsatzwachstum oder Ertragskraft.
Langfristig orientierte Strategien setzen auf stabile Geschäftsmodelle, kontinuierliche Cashflows und nachhaltige Marktpositionen. Unternehmen, die regelmäßig Dividenden ausschütten und gleichzeitig wachsen, verbinden zwei Stärken: sie bieten laufende Erträge und Kurschancen. Diese Kombination schafft Resilienz im Portfolio und Vertrauen in das Investment – unabhängig vom Ex-Dividenden-Tag. Die Dividende wird damit Teil eines größeren Ganzen, nicht aber der alleinige Auslöser für eine Investitionsentscheidung.
Langfristige Investoren, die eine nachhaltige Anlagestrategie verfolgen, werden die Frage „Aktie vor oder nach Dividende kaufen?“ als taktische Überlegung einstufen, nicht als zentrale Entscheidungsgrundlage.
Der Kauf von Aktien kurz vor dem Ex-Dividenden-Tag bringt keine systematische Überrendite. Die Dividende stellt keinen zusätzlichen Gewinn dar, sondern ist ein Teil des Unternehmenswertes, der ausgezahlt wird. Nach dem Ex-Tag sinkt der Kurs – und zwar genau um diesen Wert. Transaktionskosten und steuerliche Nachteile verschärfen den Effekt zusätzlich.
Eine Beteiligung an einem Unternehmen sollte nicht wegen einer baldigen Ausschüttung erfolgen, sondern wegen einer langfristig überzeugenden Perspektive. Dividenden sind ein positiver Nebeneffekt – nicht der Hauptgrund für ein Investment.
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