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Viele deutschsprachige Informationsquellen zum Thema Investieren stammen aus Deutschland und genießen auch bei österreichischen Anlegern großes Vertrauen. Doch es gibt wichtige Unterschiede beim Investieren zwischen Österreich und Deutschland, die sich direkt auf die Wahl der Finanzprodukte und die Steuerlast auswirken. Unterschiede in den steuerlichen Rahmenbedingungen, den verfügbaren Produkten und den rechtlichen Vorschriften können dazu führen, dass deutsche Empfehlungen in Österreich nicht die gleichen Vorteile bieten – und manchmal sogar Nachteile mit sich bringen.
Für österreichische Anleger, die gezielt investieren möchten, ist es entscheidend, sich an lokale Rahmenbedingungen anzupassen. Genau hier setzt finanzenverstehen.at an: Die Plattform bietet verlässliche Informationen und praktische Hilfen, die speziell auf die Anforderungen in Österreich zugeschnitten sind. Ob es um steuerliche Fragen, Broker-Vergleiche oder Tipps zur optimalen Anlagestrategie geht – auf finanzenverstehen.at finden Anleger die passenden Antworten.
Ein zentraler Punkt bei den Unterschieden beim Investieren zwischen Österreich und Deutschland ist die Verfügbarkeit von steuereinfachen Brokern. In Österreich gehören Flatex, Easybank und die DADAT Bank zu den bevorzugten Anbietern. Diese Broker führen die Kapitalertragsteuer (KESt) automatisch an das Finanzamt ab, was die steuerliche Abwicklung für Anleger erheblich vereinfacht. Privatanleger sparen so Zeit und vermeiden Fehler bei der Steuererklärung.
Bei ausländischen Brokern wie Trade Republic oder Scalable Capital müssen Anleger die Steuern selbst abführen. Hier ist eine Einkommenssteuererklärung erforderlich, die deutlich komplexer ist als die reguläre Arbeitnehmerveranlagung. Dieser Aufwand schreckt viele Anleger ab, weshalb steuereinfache Broker in Österreich eine klare Empfehlung darstellen.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Österreich und Deutschland ist der fehlende Veranlagungsfreibetrag in Österreich. Während deutsche Anleger Gewinne bis zu einem Freibetrag von 1.000 Euro pro Person steuerfrei vereinnahmen können, greift in Österreich ab dem ersten Euro die Kapitalertragsteuer (KESt) von 27,5 %. Soli und Kirchensteuer gibt es in Österreich im Bereich der Geldanlage nicht.
Ein wesentlicher Vorteil bei den Unterschieden beim Investieren zwischen Österreich und Deutschland ist die großzügige Verlustverrechnung in Österreich. Verluste aus Aktien, ETFs, Dividenden, Fondsausschüttungen und sogar Kryptowährungen können miteinander verrechnet werden. Das hat den Hintergrund, da alle diese Anlageklassen unter denselben steuerlichen Rahmen fallen. Achtung: Verluste können immer nur im selben Kalenderjahr verrechnet werden. Mehr dazu im Bereich Steuern beim Verlustausgleich.
In Deutschland hingegen ist die Verlustverrechnung strenger geregelt. Verluste aus Aktien dürfen nur mit Gewinnen aus Aktien verrechnet werden, was die Steueroptimierung erschwert. Diese Flexibilität in Österreich bietet Anlegern einen Vorteil, insbesondere in volatilen Marktphasen.
Bei Investitionen in ausländische Aktien fällt bei Dividendenzahlungen neben der KESt eine Quellensteuer an, die je nach Land unterschiedlich hoch ausfällt. Länder wie die Schweiz, Frankreich, Italien oder Deutschland haben höhere Quellensteuersätze als die 15 %, die gemäß Doppelbesteuerungsabkommen maximal angerechnet werden können. Für Anleger bedeutet das konkret eine Steuerlast über 27,5 % auf Ausschüttungen.
Um den überschüssigen Betrag zurückzuerhalten, müssen Anleger einen Rückerstattungsantrag stellen. Dieser Prozess ist aufwendig und mit Kosten verbunden, die je nach Land zwischen 40 und 100 Euro pro Antrag liegen. Anleger sollten prüfen, ob sich eine Rückforderung lohnt und dabei die Gebühren und den bürokratischen Aufwand berücksichtigen. Das Bundesministerium für Finanzen stellt die Formulare auf seiner Website zur Verfügung. Für die meisten Privatanleger wird sich die Rückholung eher nicht rechnen.
Bei der Auswahl von ETFs und Fonds sollten österreichische Anleger auf die Herkunft der Produkte achten. Fonds, die in Luxemburg oder Irland aufgelegt sind, bieten steuerliche Vorteile und gelten als „steuerlich freundliche“ Fonds. Diese Vorteile ergeben sich durch internationale Abkommen und spezifische steuerliche Regelungen.
Thesaurierende Fonds, die Erträge automatisch reinvestieren, bieten in Österreich steuerliche Vorteile. Substanzgewinne werden nicht vollständig mit der KESt belastet, wodurch langfristig ein höheres Vermögenswachstum möglich ist. Dieser Vorteil ist besonders für Anleger interessant, die auf eine langfristige Strategie setzen.
In Deutschland werden thesaurierende Fonds durch die Vorabpauschale besteuert, unabhängig davon, ob tatsächlich Erträge erzielt wurden. Österreichische Anleger sollten thesaurierende Fonds als Teil ihrer Anlagestrategie in Betracht ziehen, da diese steuerlichen Vorteile über die Jahre spürbar sein können.
Ein weiterer bedeutender Unterschied zwischen Österreich und Deutschland ist die Möglichkeit, ein Depot für Minderjährige zu eröffnen. Während in Deutschland sogenannte Junior-Depots oder Kinderdepots weit verbreitet sind, mit denen Eltern für ihre Kinder Kapital aufbauen können, gibt es in Österreich keine vergleichbare Möglichkeit. In Österreich ist die Eröffnung eines Depots erst ab dem 18. Lebensjahr erlaubt, da Minderjährige rechtlich nicht als eigenständige Vertragspartner für Finanzgeschäfte gelten.
Für Eltern, die dennoch für ihre Kinder investieren möchten, bleibt lediglich die Möglichkeit, ein Depot auf den eigenen Namen zu führen und die Erträge später an die Kinder zu übertragen. Derzeit gibt es in Österreich keine Schenkungssteuer, was das Übertragen des Depots erleichtert.
In Österreich fallen Gewinne aus Kryptowährungen unter denselben steuerlichen Rahmen wie Aktien und ETFs. Es gibt keinen Freibetrag oder eine Spekulationsfrist, wie es in Deutschland teilweise der Fall ist. Jeder Gewinn wird mit 27,5 % versteuert. Ein Vorteil besteht darin, dass Verluste aus Kryptowährungen mit Gewinnen aus Aktien, Dividenden oder Fonds verrechnet werden können. Diese Regelung ermöglicht es, die Steuerlast gezielt zu optimieren.
Real Estate Investment Trusts (REITs) und Business Development Companies (BDCs) werden in Österreich anders besteuert als in Deutschland. Während in Deutschland die Besteuerung relativ einheitlich erfolgt, gelten in Österreich spezifische Regeln, die je nach Produkt und Struktur der Ausschüttungen variieren können. Anleger sollten sich vor einer Investition genau informieren, wie die Besteuerung von REITs und BDCs in Österreich geregelt ist, da diese Unterschiede die Rendite massiv beeinflussen können.
Investieren in Österreich unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von den Bedingungen in Deutschland. Während steuereinfache Broker und flexible Verlustverrechnungen Vorteile bieten, fehlen in Österreich wichtige Steuererleichterungen wie der Veranlagungsfreibetrag. Internationale Investitionen und die Auswahl steuerlich optimierter Produkte erfordern sorgfältige Planung und Wissen über die lokalen Rahmenbedingungen.
Für Anleger, die sich umfassend informieren und ihre Strategie optimieren möchten, ist finanzenverstehen.at die erste Anlaufstelle. Die Plattform bietet speziell auf österreichische Gegebenheiten zugeschnittene Inhalte und unterstützt Privatanleger auf ihrem Weg zu finanzieller Selbstbestimmtheit.
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