Immobilien Schenkung Österreich: Vorteile, Steuern und Ablauf

Die Immobilien Schenkung in Österreich ist eine beliebte Möglichkeit, Vermögen innerhalb der Familie steuerlich optimiert zu übertragen. Sie minimiert nicht nur zukünftige Erbstreitigkeiten, sondern kann auch steuerliche Vorteile mit sich bringen.

Schenkung Österreich – rechtliche Tipps und Steuern

Vorteile der Schenkung von Immobilien gegenüber der Vererbung in Österreich

Die Übertragung einer Immobilie zu Lebzeiten bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Eltern können so aktiv darüber entscheiden, wie sie ihr Vermögen verteilen möchten. Gleichzeitig wird der Nachlass bereits zu Lebzeiten reduziert, wodurch mögliche Pflichtteilsansprüche der Erben sinken. Zudem lassen sich durch geschickte Planung steuerliche Freibeträge optimal ausschöpfen.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Eltern spezielle Bedingungen wie Wohn- oder Rückforderungsrechte in den Schenkungsvertrag aufnehmen können. Diese Regelungen ermöglichen es, weiterhin die Kontrolle über die Immobilie zu behalten. Anders als bei der Vererbung steuern Eltern den gesamten Prozess der Vermögensübertragung aktiv.

Beteiligte Parteien bei einer Immobilienschenkung

Mehrere Fachleute sind erforderlich, um eine Immobilienschenkung rechtlich und steuerlich korrekt durchzuführen.

  1. Notar: Ein Notar erstellt und beglaubigt den Schenkungsvertrag. Er ist bei der Schenkung von Immobilien in Österreich unerlässlich, damit die Schenkung rechtlich gültig wird.
  2. Rechtsanwalt: Ein Rechtsanwalt kann in komplexeren Fällen rechtliche Beratung leisten, insbesondere wenn Sondervereinbarungen wie ein Wohnrecht oder ein Rückforderungsrecht berücksichtigt werden sollen.
  3. Grundbuchamt: Das Grundbuchamt nimmt die Umschreibung der Immobilie auf den Beschenkten vor. Dieser Schritt sichert die rechtliche Eigentumsübertragung ab.
  4. Steuerberater: Ein Steuerberater hilft bei der Berechnung der Grunderwerbsteuer und zeigt auf, wie steuerliche Freibeträge genutzt werden können.

Diese Beteiligten gewährleisten, dass alle Schritte ordnungsgemäß erfolgen und potenzielle Risiken minimiert werden.

Grunderwerbsteuer bei Immobilienschenkungen

Bei der Immobilien Schenkung in Österreich gelten bestimmte steuerliche Regelungen. Obwohl es in Österreich keine Schenkungssteuer gibt, fällt bei der Übertragung von Immobilien die Grunderwerbsteuer an. Diese wird auf Basis des Grundstückswerts berechnet, der den Verkehrswert berücksichtigt. Die Steuersätze sind dabei gestaffelt:

  • 0,5 % für die ersten 250.000 Euro des Grundstückswerts,
  • 2 % für die nächsten 150.000 Euro,
  • 3,5 % für Beträge über 400.000 Euro.

Zusätzlich wird eine Gebühr für die Eintragung im Grundbuch fällig, die 1 % des dreifachen Einheitswerts beträgt. Für die meisten familiären Schenkungen bleiben diese Kosten jedoch überschaubar, vor allem im Vergleich zu den potenziellen Steuerersparnissen durch eine frühzeitige Übertragung.

Beispiel: Eltern schenken ihrem Kind ein Eigenheim

Annahme: Eine Familie möchte ein Eigenheim im Wert von 600.000 Euro auf das Kind übertragen. Die Berechnung der Steuerbelastung erfolgt wie folgt:

  • Für die ersten 250.000 Euro werden 0,5 % fällig: 1.250 Euro
  • Für die nächsten 150.000 Euro werden 2 % fällig: 3.000 Euro
  • Für die verbleibenden 200.000 Euro werden 3,5 % fällig: 7.000 Euro
  • Gesamte Grunderwerbsteuer: 11.250 Euro

Die Grundbucheintragungsgebühr beträgt 1 % des dreifachen Einheitswerts. Angenommen, dieser beträgt 300.000 Euro, fallen hierfür zusätzliche 3.000 Euro an. Insgesamt beläuft sich die Steuer- und Gebührenlast auf 14.250 Euro.

Die Schenkung erlaubt es den Eltern, den Übergang des Eigentums aktiv zu gestalten. Außerdem profitieren sie davon, dass Wertsteigerungen der Immobilie künftig nicht mehr ihrem Vermögen zugerechnet werden. Dadurch vermeiden sie potenziell höhere Steuerbelastungen in der Zukunft.

Tipps zur Durchführung bei der Schenkung einer Immobilie in Österreich

  1. Frühzeitige Planung: Eine rechtzeitige Schenkung der Immobilie erlaubt es, steuerliche Freibeträge optimal zu nutzen und mögliche Streitigkeiten zu vermeiden.
  2. Vertragliche Absicherung: Rückforderungsrechte oder Wohnrechte sollten vertraglich geregelt werden, um den Schenkenden weiterhin Schutz und Flexibilität zu bieten.
  3. Fachkundige Beratung: Die Unterstützung durch Notare, Steuerberater und Anwälte bei der Schenkung von Immobilien ist unerlässlich, um Fehler zu vermeiden und den Vorgang effizient zu gestalten.

Fazit

Die Schenkung einer Immobilie in Österreich bietet eine hervorragende Möglichkeit, Vermögen frühzeitig zu übertragen und steuerlich zu optimieren. Durch eine sorgfältige Planung und die Einbindung von Experten lässt sich der gesamte Prozess rechtssicher gestalten. Wer sich frühzeitig mit diesem Thema beschäftigt, vermeidet nicht nur unnötige Abgaben, sondern bewahrt auch den Familienfrieden.

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