Typische Denkfehler an der Börse
Anleger unterschätzen oft die Wirkung psychologischer Verzerrungen, die Entscheidungen unbewusst beeinflussen. Der Herdentrieb führt häufig dazu, dass sich Marktteilnehmer vom Verhalten anderer leiten lassen. In Phasen steigender Kurse entsteht so ein kollektiver Optimismus, der Risiken ausblendet. Dabei zeigt die Erfahrung, dass Entscheidungen entgegen der Masse oft erfolgreicher sind. Ein weiterer Denkfehler ist die Verlustaversion. Verluste verursachen emotional mehr Schmerz als gleich hohe Gewinne Freude bereiten. Diese Disbalance führt dazu, dass Anleger schwache Positionen zu lange halten und erfolgreiche Investments zu früh verkaufen. Hinzu kommt der Aktualitätsfehler, bei dem jüngste Ereignisse überbewertet werden. Krisen erhalten dadurch übermäßige Bedeutung, während langfristige Chancen aus dem Blick geraten. Auch Selbstüberschätzung ist weit verbreitet. Viele gehen davon aus, den besten Einstiegs- oder Ausstiegszeitpunkt erkennen zu können. Studien belegen jedoch, dass selbst professionelle Investoren mit Market Timing selten erfolgreich sind. Solche Fehleinschätzungen können die Performance erheblich beeinträchtigen.