Private Unfallversicherung: Warum Alpenverein & ÖAMTC Schutzbrief nicht ausreichen

Mitgliedschaften beim Alpenverein oder ÖAMTC bieten oft nur Schutz für Bergekosten, nicht jedoch bei dauerhafter Invalidität. Eine private Unfallversicherung deckt diese Lücken und ist besonders für Outdoorliebhaber eine wichtige Ergänzung, um sich umfassend abzusichern.

Bergrettungssanitäter steht vor gelben ÖAMTC Helikopter

Für Outdoorliebhaber sind Mitgliedschaften beim Alpenverein, ÖAMTC oder in ähnlichen Organisationen fast selbstverständlich. Sie bieten wertvolle Leistungen, insbesondere bei Notfällen in den Bergen oder auf Reisen. Viele denken jedoch, damit auch bei schwerwiegenden Unfällen gut abgesichert zu sein. Ein genauer Blick zeigt jedoch, dass diese Mitgliedschaften oft entscheidende Lücken aufweisen. Eine private Unfallversicherung ist die beste Ergänzung, um sich umfassend zu schützen.

Was decken Mitgliedschaften beim Alpenverein, ÖAMTC & Co ab?

Mitgliedschaften beim Alpenverein, ÖAMTC und ähnlichen Organisationen bieten vor allem Unterstützung in Notsituationen. Ein zentraler Vorteil ist die Übernahme von Bergekosten, zum Beispiel bei einem Hubschraubereinsatz in den Bergen oder während einer Reise. Darüber hinaus übernehmen diese Mitgliedschaften häufig die Organisation und die Kosten für medizinisch notwendige Rücktransporte aus dem Ausland. Auch die Notfallhilfe bei kleineren Problemen, wie das Abschleppen eines defekten Fahrzeugs durch den ÖAMTC, gehört zum Leistungsspektrum. Doch trotz dieser Vorteile bleibt der Schutz begrenzt.

  • Kein Schutz bei Invalidität: Es gibt keine finanzielle Einmalzahlung bei dauerhaften gesundheitlichen Schäden.
  • Keine Deckung bei Unfällen zu Hause oder am Arbeitsplatz: Bergekosten sind häufig nur bei Freizeitunfällen versichert.
  • Zeitliche Begrenzung: Einige Leistungen sind nur auf bestimmte Regionen und Zeiträume beschränkt.

Ein Beispiel: Bergekosten in Österreich betragen schnell mehrere tausend Euro. Eine private Unfallversicherung kann diese Bergekosten problemlos einschließen – 20.000 Euro Deckung kosten etwa 10 Euro im Jahr. Der Vorteil liegt darin, dass diese Versicherung auch in Situationen greift, die über die Mitgliedschaft hinausgehen.

Lohnt sich die Mitgliedschaft beim Alpenverein, ÖAMTC & Co bezüglich Versicherungsleistungen?

Diese Mitgliedschaften sind auf keinen Fall überflüssig, doch sie ersetzen keine umfassende Unfallversicherung. Naturfreunde und Vielreisende profitieren davon, den Alpenverein oder ähnliche Organisationen zu unterstützen. Die Vorteile liegen aber mehr in Rabatten, Tourenberatung oder eben Bergekosten. Nur wegen der Versicherungsleistung beizutreten, ist jedoch oft nicht nötig, da Bergekosten in einer privaten Unfallversicherung meist inkludiert sind.

Warum ist eine private Unfallversicherung so wichtig?

Eine private Unfallversicherung bietet weit mehr als nur die Übernahme von Bergekosten. Sie ist der entscheidende Schutz bei schweren Unfällen und langfristigen Folgen, insbesondere wenn hohe Kosten durch Invalidität entstehen.

Wichtige Leistungen einer privaten Unfallversicherung:

  • Einmalzahlung bei Invalidität: Diese Auszahlung ermöglicht notwendige Anpassungen, etwa den barrierefreien Umbau der Wohnung oder den Kauf spezieller Prothesen.
  • Invaliditätsrente: Monatliche Zahlungen zur Sicherung des Lebensunterhalts im Falle dauerhafter Beeinträchtigungen.
  • Heilkostenersatz: Übernahme von Kosten für Heilbehelfe, Physiotherapie und medizinische Spezialbehandlungen.
  • Kosmetische Operationen: Bei sichtbaren Verletzungen oder Narben werden oft auch plastisch-chirurgische Eingriffe übernommen.

Ein wichtiger Punkt bei der Vertragsauswahl ist, dass Extremsportarten nicht immer standardmäßig abgedeckt sind. Da der Begriff „Extremsport“ nicht klar definiert ist, muss beim Vertragsabschluss unbedingt angegeben werden, welche Sportarten regelmäßig ausgeübt werden. Andernfalls könnten Unfälle während dieser Aktivitäten vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sein.

Warum besonders Outdoorliebhaber profitieren:
Outdoor-Aktivitäten wie Bergsteigen, Mountainbiken oder Skitouren bergen ein erhöhtes Unfallrisiko. Ein falscher Tritt auf einer Wanderung oder ein Sturz beim Klettern kann gravierende Folgen haben. Eine private Unfallversicherung sorgt dafür, dass zumindest die finanziellen Belastungen abgefedert werden, sodass man sich auf die gesundheitliche Genesung konzentrieren kann.

Was passiert im Ernstfall?

Ein praktisches Beispiel zeigt, wie wichtig die private Unfallversicherung sein kann:
Ein Wanderer rutscht bei einer Bergtour aus und verletzt sich schwer am Knie. Der Helikopterflug ins nächste Krankenhaus kostet 4.000 Euro, die Operation und die anschließende Reha belaufen sich auf mehrere zehntausend Euro. Die Mitgliedschaft beim Alpenverein übernimmt die Bergekosten, aber die restlichen Kosten trägt der Patient. Mit einer privaten Unfallversicherung wäre auch die Invaliditätssumme und ein Teil der Heilkosten gedeckt gewesen.

Fazit: Private Unfallversicherung – unverzichtbar für Outdoorliebhaber

Für alle, die viel in der Natur unterwegs sind, ist eine private Unfallversicherung die beste Ergänzung zu bestehenden Mitgliedschaften. Sie deckt Bergekosten und bietet umfassenden Schutz im Falle von Invalidität oder bleibenden Schäden. Während der Alpenverein und der ÖAMTC wertvolle Dienste leisten, bleibt die private Unfallversicherung der einzige Weg, um sich finanziell komplett abzusichern. Einen vollständigen Überblick über die essenziellen Versicherungen bietet der Artikel: Welche Versicherungen brauche ich wirklich.

Newsletter abonnieren und kostenloses E-Book erhalten!