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Private Equity für Privatanleger über ELTIF-Fonds klingt nach Demokratisierung einer neuen Anlageklasse, doch für Anleger überwiegen Risiken: hohe Kosten, Illiquidität und steuerliche Nachteile für Anleger in Österreich machen die Anlageform problematisch.
Private Equity beschreibt Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen, oft in frühen Phasen oder bei wachstumsstarken Start-ups. Ziel ist es, die Firmen über Jahre hinweg zu entwickeln und später gewinnbringend zu verkaufen. Im Gegensatz zu börsennotierten Aktien sind Private-Equity-Anlagen jedoch illiquide, meist über viele Jahre gebunden und mit hohen Kostenstrukturen wie Management- und Erfolgsgebühren verbunden, die die Rendite deutlich mindern können.
Mit der Einführung von ELTIF-Fonds (European Long-Term Investment Funds) öffnet sich Private Equity nun auch für Privatanleger. Online-Broker wie Scalable Capital und Trade Republic ermöglichen Beteiligungen bereits ab 1 Euro und bewerben flexible Kauf- und Verkaufsmöglichkeiten. Vermarktet wird dies als „Demokratisierung“ der Private Markets – ein Versprechen, hinter dem neben Chancen auch erhebliche Risiken stehen.
Bei Scalable Capital können Anleger über den BlackRock Private Equity Fund investieren. Die Mindestanlage liegt bei 10.000 Euro und die laufenden Kosten liegen bei 2,29 % plus 12,5 % Erfolgsgebühr. Rücknahmen sind erst ab Mitte 2027 und danach nur quartalsweise möglich, zudem begrenzt auf 5 % des Fondsvermögens. Das Kapital bleibt also über Jahre gebunden.
Trade Republic setzt auf niedrige Einstiegshürden und ermöglicht Investments ab 1 Euro mit monatlicher Kauf- und Verkaufsmöglichkeit über eine interne Plattform.
Apollo-Fonds: Verwaltungsgebühr 2,35 % jährlich plus 1,71 % Erfolgsgebühr.
EQT-Fonds: Verwaltungsgebühr 2,80 %, zusätzlich mögliche Performance Fees und unklare Transaktionskosten.
Der Einstieg mag einfacher erscheinen, doch die Kostenbelastung bleibt hoch und mindert die realen Renditen deutlich. Zudem sind die beiden Fonds bei Trade Republic in Österreich noch keine Meldefonds und haben derzeit noch steuerliche Nachteile.
Private Equity Investments sind nicht nur illiquide, sondern auch risikoreicher als Investments in global gestreute ETFs. Führende Branchenvertreter warnten in der jüngsten Vergangenheit bereits vor schwächeren Renditen in den kommenden Jahren.
Scott Kleinman, Co-Präsident von Apollo Global Management, erklärte im Juni 2024 auf der SuperReturn-Konferenz in Berlin: „Ich bin hier, um zu sagen, dass nicht alles in Ordnung sein wird. Es wird eine ziemlich trockene Phase für Investoren in den nächsten Jahren geben.“ Die Ursache liege vor allem in alten Deals aus der Nullzins-Ära, deren Erwartungen nicht mehr in die heutige Zins- und Bewertungswelt passen (Business Insider, 2024).
Besonders deutlich wurde auch Jeffrey Jaensubhakij, Chief Investment Officer des singapurischen Staatsfonds GIC, gegenüber der Financial Times: „Viele der Faktoren, die für die Private-Equity-Industrie Rückenwind waren, sind zu Ende gegangen … und ich glaube nicht, dass sie bald zurückkehren.“
Studien und Analysen zeigen, dass die Branche inzwischen ein gewaltiges Kapitalvolumen verwaltet, wodurch attraktive Übernahmeziele knapper werden. Selbst erfahrene institutionelle Investoren wie der norwegische Staatsfonds NBIM weisen darauf hin, dass die Renditen in Zukunft wahrscheinlich sinken werden (Financial Times, 2024).
Am Ende des Tages stellt ein Online-Broker immer nur die Plattform bereit. Privatanleger sind für ihr Handeln immer selbst verantwortlich – in was und wie oft investiert wird, obliegt jedem selbst. Umso wichtiger ist es, einige zentrale Punkte zu kennen, bevor in Private Equity Fonds investiert wird:
Illiquidität: Private Equity Fonds sind nicht täglich handelbar wie Aktien oder ETFs. Bei Scalable Capital erst ab 2027 Rücknahmen möglich, bei Trade Republic nur monatlicher Kauf und Verkauf.
Hohe Kosten: Bei Scalable Capital laufende Kosten von 2,29 % plus 12,5 % Erfolgsgebühr. Bei Trade Republic 2,35–2,80 % jährlich, dazu Erfolgsgebühren (z. B. 1,71 % beim Apollo Fonds) und mögliche Transaktionskosten.
Geringe Transparenz bei höherem Risiko: Bewertungen beruhen oft auf Schätzungen, schwer überprüfbar für Außenstehende.
Rückgabeabschläge: Vorzeitige Rückgaben können finanzielle Abzüge mit sich bringen.
Nicht-Melde-Fonds in Österreich: Für heimische Anleger steuerlich nachteilig, aktuell bei den beiden Private-Equity-Produkten von Trade Republic.
Die Öffnung der Private Markets wird als Fortschritt vermarktet. Doch Illiquidität, hohe Kosten und kritische Stimmen aus der Branche sprechen eher gegen eine Aufnahme von Private Equity Fonds ins Depot. Besonders kritisch sehen wir, dass bei der Bewerbung mit einer konkreten Zielrendite gearbeitet wird – ein Marketingansatz, der die höheren Risiken in den Hintergrund drängt.
Es ist nachvollziehbar, dass sich Online-Broker nicht allein mit kostenlosen ETF-Sparplänen finanzieren können. Private Markets sind für Broker ein lukratives Geschäft, da sie über die Fondsgebühren Provisionen erhalten. Für Privatanleger heißt das, dass ein Teil der möglichen „Überrendite“ von Beginn an durch diese Kosten reduziert wird.
Muss Private Equity ins Depot von Privatanlegern? Unsere Antwort lautet klar: nein. Wer dennoch investiert, sollte wissen, dass Rendite immer mit Risiko einhergeht – und dass sich die Zukunft, trotz aller Zielrenditen und Prognosen, niemals zuverlässig vorhersagen lässt.
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