Die Abschaffung des Bargelds
Das ist mit ein Grund, weswegen die Aufregung um das Bargeld in Österreich im Sommer 2023 besonders groß war. Denn die Europäische Kommission hat noch kurz vor dem Sommer einen Entwurf für einen digitalen Euro präsentiert. Und nun fürchten offenbar manch heimische Politiker, dass der digitale Euro das von den Österreichern heiß geliebte Bargeld ersetzen könnte. Auch Bundeskanzler Karl Nehammer, der das Bargeld sogar in die Verfassung schreiben möchte.
Aber zurück zu den Fakten. Die Österreicher lieben ihr Bargeld und zwar mehr als andere EU-Bürger. Das macht eine im letzten Jahr von der Europäischen Zentralbank durchgeführte Studie mehr als klar:
Darin gaben 43 Prozent der Österreicher an, dass ihnen Cash als Zahlungsmittel sehr wichtig sei. Mit diesem Wert liegt Österreich Euro-Zonen-weit an der Spitze. Auf Platz zwei folgt übrigens Deutschland mit 39 Prozent. Auch bei der Frage nach dem bevorzugten Zahlungsmittel hat Österreich mit 45 Prozent Cash die Nase vorn. Lediglich 36 Prozent haben sich für bargeldlose Zahlungen ausgesprochen. Am anderen Ende des Spektrums liegt Finnland mit 7 (!) Prozent Cash und 83 Prozent bargeldlosen Zahlungsmitteln. Und anders als in vielen anderen europäischen Ländern hat diese Zuneigung zur Barzahlung in den letzten drei Jahren in Österreich sogar noch zugenommen. Deshalb ist wohl auch die Angst hierzulande besonders groß davor, Bargeld für immer zu verlieren.