Anleihen für Einsteiger

Anleihen sind eine bewährte Anlageform, die sowohl Sicherheit als auch regelmäßige Erträge bietet. Doch was genau sind Anleihen, welche Risiken bestehen und was macht die 100-jährige Anleihe Österreichs so besonders? Ein tiefer Einblick in die Welt der Anleihen.

Anleihen Österreich Blogbeitrag

Von Staatsanleihen bis zu Unternehmensanleihen – die Welt der festverzinslichen Wertpapiere ist vielfältig. Anleihen bieten die Möglichkeit, in die Zukunft von Staaten und Unternehmen zu investieren und von regelmäßigen Zinserträgen zu profitieren. Doch wie funktionieren Anleihen genau und welche Risiken sollte man kennen?

Definition von Anleihen

Anleihen sind Schuldverschreibungen. Mit dem Kauf einer Anleihe leiht man dem Emittenten also Herausgeber Geld. Im Gegenzug erhält man regelmäßige Zinszahlungen und am Ende der Laufzeit das eingesetzte Kapital zurück, unabhängig vom aktuellen Kurs der Anleihe. Bei einem Verkauf vor Ende der Laufzeit wird der Wert zum Verkaufskurs am Tag des Verkaufs ausbezahlt.

Anleihe Österreich erklärt
Quelle: oebfa.at - Foliensammlung - Bundesanleihen Broschüre

Ein wichtiger Punkt beim Kauf von Anleihen ist, dass die Stückelung meist erst ab 1.000 € Nennwert beginnt. Lediglich der Anbieter Trade Republic bietet derzeit den Kauf von Anleihen ab 1 € an.

Trade Republic ist ein Neo-Broker aus Deutschland und bekannt für sein günstiges Angebot zum Kauf von Aktien, ETFs, Anleihen und Kryptos. Der Broker zählt zu den größten in Europa und wird demnächst auch in Österreich steuereinfach. Ein genauer Termin ist noch nicht bekannt.

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Zweck der Anleiheemission

Anleihen werden von Emittenten ausgegeben, um Kapital für verschiedene Zwecke zu beschaffen, sei es für Investitionen, zur Refinanzierung von Schulden oder zur Finanzierung von Staatsausgaben.

Bundesanleihen Österreich
Quelle: oebfa.at - Foliensammlung - Bundesanleihen Broschüre

100-jährige Anleihe Österreich

Österreich ist eines der wenigen Länder, das eine 100-jährige Anleihe begeben hat. Dies zeigt das Vertrauen der Anleger in die langfristige wirtschaftliche Stabilität des Landes. Derart langfristige Anleihen bergen aber auch besondere Risiken, insbesondere im Hinblick auf Zinsänderungen. So hat Österreich seit 1949 bereits mehrmals eine 100-jährige Anleihe begeben und damit die Staatszinsen über drei Generationen gebunden, was gerade in der damaligen Nullzinsphase ein kluger Schachzug Österreichs war.

Gut für den Staat, weniger gut für die Anleger der Niedrigzinsanleihe. Im Jahr 2020 wurde eine 100-jährige österreichische Anleihe mit einem Zinssatz von 0,85 % begeben und erfreute sich großer Beliebtheit, nun sind die Zinsen bis zum Jahr 2120 auf diesem Niveau festgeschrieben.

Risiken von Anleihen

Steigen die Zinsen, fallen in der Regel die Kurse der Anleihen. Dieser Effekt ist in den Jahren 2022 und 2023 zu beobachten.

Risiko, dass der Emittent der Anleihe zahlungsunfähig wird und Zinsen oder Kapital nicht zurückzahlen kann. Bei Staaten ist das Risiko etwas geringer, aber dennoch vorhanden.

Bezeichnet das Risiko, dass der Emittent der Anleihe zahlungsunfähig wird. Bei finanziellen Schwierigkeiten des Emittenten kann es zu Zahlungsausfällen kommen.

Bei steigender Inflation verlieren Anleihen an Kaufkraft. Die Verzinsung der Anleihe bleibt jedoch gleich, so dass man einer höheren Inflation und weiterhin niedrigeren Zinsen zum Zeitpunkt des Kaufs der Anleihe ausgesetzt ist.

Ein einfaches Beispiel

Kauft man von einem Unternehmen eine Anleihe über 1.000 € mit einer Laufzeit von 5 Jahren und einem Zinssatz von 3 %, so leiht man dem Unternehmen 1.000 €. Dafür erhält man jedes Jahr 30 € Zinsen. Nach 5 Jahren wird die ursprüngliche Investition von 1.000 € zurückgezahlt, auch wenn der Kurs der Anleihe gefallen ist.

So verdient man in den 5 Jahren mit der Rückzahlung und den jährlichen Zinsen 1.150 €. Diese Zahlung ist fix, es sei denn, der Schuldner, also der Emittent der Anleihe, ist zahlungsunfähig.

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