Flatex Dividendengebühr – Auswirkungen auf Dividendenstrategien in Österreich

Die Dividendenstrategien erfreuen sich bei Anlegern in Österreich wachsender Beliebtheit. Wer dabei auf den beliebten Online-Broker Flatex setzt, sollte die Dividendengebühr im Auge behalten. Diese kann bei bestimmten Aktien die Nettorendite der Dividende deutlich verringern. Eine wahre Kostenfalle beim sonst so beliebten Broker.

Flatex Dividendengebühr

Was bedeutet die Flatex Dividendengebühr für Anleger?

Flatex verrechnet bei Dividendenausschüttungen ausländischer Aktien eine fixe Gebühr, sobald der Auszahlungsbetrag eine bestimmte Schwelle übersteigt. In diesem Blogartikel wird erklärt, wann die Dividendengebühr anfällt und wer davon betroffen ist.

Laut Preis- und Leistungsverzeichnis von Flatex (Stand Juli 2025) wird für jede Dividendenzahlung aus dem Ausland eine Gebühr in Höhe von 5,90 Euro verrechnet, sofern die Netto-Dividende den Betrag von 15 Euro übersteigt. Maßgeblich ist dabei die tatsächliche Gutschrift nach Abzug etwaiger Quellensteuern und der Kapitalertragsteuer. Für inländische Aktien (ISIN beginnt mit „AT“ oder „DE“) fällt keine Gebühr an. Auch Ausschüttungen unterhalb der Grenze von 15 Euro bleiben gebührenfrei.

Beispielrechnung – so stark wirkt sich die Dividendengebühr bei Flatex aus

Dieses Kapitel zeigt anhand eines praxisnahen Beispiels, wie hoch die tatsächliche Kostenbelastung für Dividendenanleger mit Auslandsaktien bei Flatex ausfallen kann. Alle Zahlen sind konservativ und nachvollziehbar kalkuliert.

Angenommen wird ein klassisches Dividendendepot mit Fokus auf US-Aktien:

  • Gesamtanlage: 40.000 Euro

  • Anzahl Titel: 10 verschiedene US-Aktien á 4.000 Euro Investment

  • Durchschnittliche Dividendenrendite: 2 % p. a.

  • Daraus ergibt sich eine jährliche Dividende von 80 Euro pro Titel

  • Die Ausschüttung erfolgt bei US-Aktien typischerweise vierteljährlich, also 20 Euro pro Quartal je US-Titel

Da 20 Euro über der Schwelle von 15 Euro liegen, wird pro Quartal und Aktie die Dividendengebühr in Höhe von 5,90 Euro fällig. Bei 10 US-Titel mit 4 Ausschüttungen pro Jahr ergibt das:

  • 40 Dividendenzahlungen x 5,90 Euro = 236,00 Euro an Gebühren jährlich

Die effektive Belastung beträgt damit 29,5 % der Dividende (236 von 800 Euro). Das bedeutet, dass fast ein Drittel der Dividendenerträge durch diese Gebühr aufgezehrt wird. Diese Gebührenstruktur kann den Erfolg einer auf regelmäßige Ausschüttungen fokussierten Investmentstrategie erheblich beeinträchtigen, insbesondere bei kleineren Dividendenerträgen pro Aktie.

Diese Kostenstruktur zeigt: Wer mit einem internationalen Dividendenportfolio bei Flatex arbeitet, muss mit empfindlichen Einbußen beim erhalt von Dividenden rechnen.

Dividendengebühr im Kontoauszug bei Flatex

Die Abbildung zeigt einen realen Kontoauszug beim Online-Broker Flatex. Gut erkennbar ist die Dividendengutschrift über 17,24 Euro sowie die direkt darauf folgende Gebühr für die Kapitaltransaktion Ausland in Höhe von 5,90 Euro. Diese Konstellation tritt bei internationalen Dividendenzahlungen auf, sobald der Nettobetrag die 15-Euro-Schwelle überschreitet. Ein klarer Beleg dafür, wie die Flatex Dividendengebühr vor allem bei kleinen Summen ordentlich Rendite kostet.

Dividendengebühren von Flatex

Welche Dividenden bleiben gebührenfrei?

Nicht alle Ausschüttungen sind bei Flatex kostenpflichtig. Flatex erhebt keine Gebühr auf:

  • Dividendenzahlungen aus Deutschland und Österreich (ISIN beginnt mit DE oder AT)

  • Ausschüttungen, deren Betrag unter 15 Euro liegt

  • Erträge aus ausschüttenden ETFs und Fonds

Gerade Investments in Dividenden-ETFs bleiben für passive Einkommensstrategien also eine interessante Option, um Dividenden ohne Zusatzkosten zu vereinnahmen. Wer sich intensiver mit der Frage auseinandersetzen möchte, ob sich Dividendenstrategien über ETFs langfristig lohnen, findet zusätzliche Einblicke in einem gemeinsamen Video mit Markus Jordan, dem Gründer von extraETF. Darin wird praxisnah analysiert, welche Faktoren für und gegen Dividenden-ETFs sprechen und wie sich solche Produkte im Vergleich zu Einzelaktien schlagen. Zum Video: Lohnt sich ein Dividenden-ETF? (YouTube)

Flatex im Überblick – solide, aber nicht für jede Strategie optimal

Flatex zählt in Österreich seit Jahren zu den beliebtesten Online-Brokern. Der Broker bietet ein steuereinfaches Angebot, ein kostenloses Depot und eine benutzerfreundliche Oberfläche. Für klassische Buy-and-Hold-Anleger mit Fokus auf österreichische oder deutsche Aktien oder ETF-Sparplänen ist Flatex oft eine gute Wahl.

Die Dividendengebühr für ausländische Aktien stellt jedoch für Anleger mit internationaler Ausschüttungsstrategie einen gravierenden Nachteil dar. Vor allem bei kleineren Einzahlungen oder höherer Ausschüttungshäufigkeit, wie zum Beispiel bei US-Aktien, kann diese Struktur zu spürbaren Kosten führen.

Gibt es Alternativen zur Flatex Dividendengebühr?

Neo-Broker wie Trade Republic oder Scalable Capital verlangen keine Dividendengebühren. Das macht sie für internationale Dividendenstrategien grundsätzlich attraktiv. Allerdings gilt es zu beachten, dass diese Broker in Österreich derzeit nicht steuereinfach sind. Das bedeutet: Die steuerliche Veranlagung muss eigenständig über die Einkommensteuererklärung erfolgen, was Aufwand und Sorgfalt erfordert.

Fazit – warum informierte Entscheidungen entscheidend sind

Die Flatex Dividendengebühr betrifft ausschließlich internationale Aktien mit Ausschüttungen über 15 Euro und beträgt 5,90 Euro pro Zahlung. Für langfristig orientierte Anleger mit US-Aktien im Depot kann dies zu einer spürbaren Renditeminderung führen.

Trotz dieser Schwäche bleibt Flatex für viele österreichische Privatanleger ein gutes Gesamtpaket – insbesondere, wenn die Strategie auf inländische Aktien oder ETF-Sparpläne fokussiert ist. Wer hingegen internationale Dividenden als Einkommensquelle nutzen möchte, sollte Alternativen prüfen oder Dividenden-ETFs in Betracht ziehen.

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