Vorabpauschale – fiktive Steuer auf ETFs und Fonds

Was ist die Vorabpauschale?

Die Vorabpauschale ist ein besonderes Steuerkonstrukt des deutschen Steuersystems, das im Rahmen der Investmentsteuerreform 2018 eingeführt wurde. Sie soll eine Mindestbesteuerung von Erträgen aus Investmentfonds sicherstellen, auch wenn keine tatsächlichen Ausschüttungen erfolgen. Dies betrifft vor allem thesaurierende Fonds, die ihre Erträge nicht ausschütten, sondern reinvestieren.

Der Staat wartet nicht gerne auf die Steuern der ‚buy and hold‘-Anleger. Er fordert seinen Anteil jährlich ein, um zu signalisieren, dass Geduld beim Investieren auch seinen Preis hat.

Wie funktioniert die Besteuerung von Fonds oder ETFs?

Innerhalb eines Fonds können verschiedene steuerliche Ereignisse eintreten. Dazu gehören ordentliche Erträge wie Dividenden und Zinsen sowie außerordentliche Erträge aus dem Verkauf von Fondsanteilen. Die Besteuerung innerhalb des Fonds und die Vorabpauschale sind zwei verschiedene Aspekte, die jedoch eng miteinander verbunden sind.

Die Rolle der Vorabpauschale in der Fondsbesteuerung

Die Vorabpauschale fällt an, wenn ein Fonds Erträge erwirtschaftet, die nicht direkt an den Anleger ausgeschüttet werden. Sie basiert auf einer fiktiven Rendite, die sich an der Entwicklung des Basiszinssatzes orientiert. Das bedeutet für dich, dass du die vom Fonds wieder angelegten Erträge versteuern musst, auch wenn du sie nicht als Ausschüttung erhalten hast.

Vorabpauschale in Österreich

Wichtig ist, dass es die Vorabpauschale in dieser Form in Österreich nicht gibt. Das österreichische Steuersystem behandelt die Besteuerung von Fonds anders, was für Anleger in Österreich relevante Unterschiede zur deutschen Regelung bedeutet.

Zusammenfassung

Die Vorabpauschale ist ein wesentlicher Bestandteil der Fondsbesteuerung in Deutschland, der für Anleger sowohl Herausforderungen als auch Chancen birgt. Ein fundiertes Verständnis hilft, die eigenen Investments steueroptimiert zu gestalten.